Zum 100. Mal jährt sich heute der Internationale Frauentag. Es wurde zwar schon viel für die Geschlechtergerechtigkeit getan und auch erreicht, dennoch ist eine wirkliche Gleichstellung noch nicht in allen Lebensbereichen umgesetzt.
„Dass beispielsweise Frauen schlechter einparken oder Männer nicht zuhören können, Frauen nur Mütter sein wollen und Männer lieber das Geld nach Hause bringen, als sich um die Erziehung zu kümmern, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Trotzdem begegnen wir in unserer Gesellschaft Vorurteilen, die Männer und Frauen in bestimmte Geschlechterrollen drängen und sich für das eine oder das andere Geschlecht diskriminierend auswirken.“, so Laura Schlimmer, Leiterin der Kommission Frauen und Geschlechtergerechtigkeit der Jusos Rheinland Pfalz, anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags.
Vor allem im Berufsleben ist die Diskriminierung deutlich zu erkennen: Frauen verdienen durchschnittlich immer noch 23% weniger als ihre männlichen Kollegen, sie arbeiten unter prekären Bedingungen in Teilzeit oder in Berufen mit geringen Aufstiegschancen und sie sind unterrepräsentiert in Führungspositionen – in den DAX-Vorständen zum Beispiel herrscht eine faktische 98-Prozent-Männerquote.
„Diese Diskriminierung muss durch politische Maßnahmen beseitigt werden. Wir Jusos freuen uns, dass sich die SPD in Rheinland-Pfalz weiter um die Erhöhung des Anteils von Frauen in der Wissenschaft durch Nachwuchsförderprogramme, für eine Frauenquote in der Wirtschaft sowie eine stärkere Einbindung in die Kommunalpolitik einsetzt. Die CDU im Land hingegen scheint sich schwer zu tun, vom Bild der Frau als Hausfrau und Mutter abzukehren. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, spricht sich die rheinland-pfälzische CDU in ihrem Wahlprogramm tatsächlich für mehr Teilzeitstellen aus – und somit für Arbeitsverhältnisse, die die Lohn- und Chancenungleichheit von Frauen verstärken –, anstatt den von der SPD-Regierung vorgenommenen Ausbau der Infrastruktur für die Betreuung von Kindern, also kostenlose Kinderbetreuungsplätze sowie Ganztagsschulen, weiter führen zu wollen. Hier wird unter der Federführung der CDU-Spitzenkandidatin, Julia Klöckner, ganz deutlich rückständige Frauenpolitik versprochen, es geschieht keine kritische Hinterfragung der Geschlechterrollen!“, erläutert Andro Scholl, der Landesvorsitzende der Jusos Rheinland-Pfalz.
Aber nicht nur PolitikerInnen sind aufgefordert zu handeln, denn bestehende Rollenbilder und Stereotype können nur aufgebrochen werden, wenn ein Umdenken in unser Aller Köpfen stattfindet. Dafür kämpfen wir Jusos Rheinland-Pfalz jedes Jahr am 8. März gemeinsam mit der weltweiten feministischen Bewegung.