Mainz. Der Augsburger Bischof Walter Mixa kommentierte in der Augsburger Allgemeinen Zeitung die jüngsten Enthüllungen über Missbrauch in der katholischen Kirche. Der sexuellen Revolution der 68er-Generation gibt er eine Mitschuld an den Geschehnissen. Dazu erklärt der Landesvorsitzende der Jusos in Rheinland-Pfalz, Fabian Löffler: „Bischof Mixa ist bekannt dafür, die Dinge so zu drehen und zu wenden, wie es ihm gerade passt oder in den Sinn kommt. Jetzt macht er ausgerechnet die von der katholischen Kirche immer wieder unterdrückte sexuelle Aufklärung für nicht tolerierbares Fehlverhalten von Klerikern verantwortlich. Dies ist eine blenderische Leistung erster Güte, welche die Fakten in ihr Gegenteil verkehrt, die nun ans Licht kommenden Geschehnisse verharmlost und die Opfer verhöhnt“.

Oliver Lösch, Sprecher des Arbeitskreises Ethik, Staat und Gesellschaft der Jusos Rheinland-Pfalz ergänzt: „Bischof Mixa ist ein erzkonservativer Haudrauf- in seinem abstrusen Weltbild sind Atheisten für den Holocaust verantwortlich und Abtreibungen wiederum haben für ihn die gleiche Qualität wie Massenmord. Auch bei den nun ans Licht gekommenen Missbrauchsfällen sieht er keinesfalls Verfehlungen der eigenen Kirche und ihrer konservativen Ideologie, sondern nur schlechte Einflüsse einer fehlgeleiteten (weil aufgeklärten) Gesellschaft. Die bisherige Praxis der katholische Kirche bei Missbrauchsfällen zu vertuschen, verheimlichen und ’internen Untersuchungen’ den Vorrang zu geben vor der weltlichen Strafgerichtsbarkeit verteidigt er mit aller Vehemenz. Dass es auch anders geht zeigen Bewegungen wie die ökumenische ’Kirche von unten’ oder der Theologe Eugen Drewermann, die ein neues Nachdenken über die Sexualmoral der katholischen Kirche fordern. Bischof Mixa sieht diesen Zusammenhang natürlich nicht- Schuld hat einzig die überbordende Sexualisierung der Gesellschaft. Glücklicherweise lässt sich hierzulande nur noch eine verschwindend geringe Minderheit der Katholiken von einem geistigen Brandstifter wie Herrn Mixa beeinflussen.“