Die Jusos und die Arbeitsgemeinschaft für ArbeitnehmerInnenfragen (AfA) in der SPD in Rheinland-Pfalz sind empört über die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Diese hat sich in der Krise drastisch verschärft. Der Ausbildungspakt droht zu scheitern. Mit einer Ausbildungsplatzumlage kann dies verhindert werden.
Für den Juni hatte die Bundesagentur für Arbeit bekannt gegeben, dass bundesweit für 100 BewerberInnen nur 84 Ausbildungsplätze zur Verfügung standen. Das heißt, dass die Zahl der zur Verfügung gestellten betrieblichen Ausbildungsplätze gegenüber dem Vorjahr um 5,7 Prozent gesunken ist. In diesen Zahlen sind die AltbewerberInnen noch nicht berücksichtigt.
„In der Krise verfehlen die ArbeitgeberInnen das im Ausbildungspakt festgelegte Ziel von mindestens 600.000 Ausbildungsplätzen im Jahr 2009. Das wird sich vor allem nach der Krise negativ auswirken, wenn der Mangel an ausgebildetem Fachpersonal offensichtlich werden wird. Gerade Betriebe, die noch nicht ausreichend ausbilden, müssen jetzt Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen“, erklärt Alfred Klingel, Landesvorsitzender der AfA Rheinland-Pfalz.
„Die Unternehmen kommen in der Krise ihrer Verantwortung nicht nach und bilden entsprechend aus, was sie mit fadenscheinigen Argumenten wie dem demographischen Wandel begründen. Ausbildungsplätze und damit die Zukunftsperspektiven junger Menschen dürfen aber nicht konjunkturabhängig sein! Mit der Ausbildungsplatzumlage kann man dem entgegenwirken und Betriebe die in Ausbildung investieren finanziell unter die Arme greifen. In der Krise zeigt sich erneut, dass freiwillige Absprachen mit der Wirtschaft leider zum großen Teil nicht tragen“, zeigt sich der Landesvorsitzende der Jusos Rheinland-Pfalz, Fabian Löffler, vom Ergebnis des Ausbildungspakts enttäuscht.