Das Bildungssystem in Deutschland ist seit Jahren von vielen Veränderungen erschüttert worden. Vor allem die schwarz-gelben Landesregierungen haben mit Umstrukturierungen und Bildungsgebühren neue Hürden in der ohnehin schon hoch selektiven Bildungslandschaft eingezogen.
Massive anhaltende Proteste wie beispielsweise gegen Studiengebühren oder gegen die schlechte Bezahlung der ErzieherInnen haben gezeigt, dass Beschäftigte und Studierende die Veränderungen nicht hinnehmen.
Gerade die Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass wettbewerbsorientierte Entscheidungskriterien auf keinen Fall ihre Anwendung in staatlichen Bereichen wie Bildung finden sollten. Bildungserfolg ist in Deutschland wie in kaum einen anderen entwickelten Staat von der ungleichen Einkommens- und Vermögensverteilung abhängig. Über das Bildungssystem wird der soziale Status reproduziert.
Wir Jusos unterstützen den bundesweiten Bildungsstreik und erklären den Protestierenden unsere Solidarität. Wir rufen dazu auf, die Gelegenheit des Bildungsstreiks aktiv zu nutzen, um eine ernsthafte Diskussion über die Zukunft des Bildungssystems in Deutschland zu führen. Eine große Anzahl an PartnerInnen, wie Gewerkschaften, SchülerInnen- und Studierendenvertretungen und Parteien haben sich gemeinsam mit uns der Initiative des Bildungsstreiks in vielen lokalen und überregionalen Bündnissen zusammengeschlossen. Für uns sind die Alternativen zur derzeitigen Situation klar: Wir kämpfen für ein offenes, durchlässiges und gerechtes Bildungssystem, das allen Menschen die gleichen Chancen auf Bildungserfolg bietet. Um dies zu erreichen, fordern wir eine Abschaffung sämtlicher Bildungsgebühren von der Kita bis zur Hochschule und eine Stärkung der demokratischen Mit- und Selbstverwaltungsstrukturen.