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Grenzen des „guten Geschmacks“ überschritten – Thilo Sarrazin soll SPD verlassen

Pressemitteilung

Die Jusos Rheinland-Pfalz fordern Thilo Sarrazin auf, wegen seiner rassistischen Äußerungen, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands umgehend zu verlassen.

„Herr Sarrazin hat mit seinen jüngsten Äußerungen zu sozialpolitischen und integrationspolitischen Themen wieder einmal gezeigt, wie weit er vom Konsens der SPD entfernt ist. Sarrazins öffentliche Statements sind, unter dem Deckmantel vermeintlichen „Klartextes“, offen rassistisch. Er reduziert Menschen, die in unser Land kommen und hier Leben wollen, oder die hier leben müssen, weil sie aus ihrer Heimat fliehen mussten, auf ihre ökonomische Verwertbarkeit. Diese Meinung mag Herr Sarrazin wohl vertreten, sie passt aber offenkundig nicht zur Politik der SPD. Herr Sarrazin sollte nicht auf das Parteiausschlussverfahren warten, sondern diesem zuvorkommen und die SPD aus eigenen Stücken verlassen“, fordert der Landesvorsitzende der Jusos Rheinland-Pfalz, Fabian Löffler.

„Wir laufen Gefahr, durch solch populistische Äußerungen den Anschluss an Menschen mit Migrationserfahrung zu verlieren, die sich in der SPD engagieren wollen. Die SPD ist die Partei und muss es bleiben, die diesen Menschen die Hand reicht und einlädt politisch aktiv zu sein. Wer Menschen nach Herkunft, Hautfarbe oder Religion beurteilt und diskriminiert, verdient keine politische Toleranz“, so Mehdi Jafari Gorzini, SPD, der mit den Jusos auf Landesebene eng im Bereich Migrationspolitik zusammenarbeitet.

„Sarrazin spielt mit dem Feuer, wenn er die ‚tausendjährige Geschichte“ Deutschlands heranführt um seine kruden integrationspolitischen Thesen mit Beispielen zu unterfüttern. Offen vertritt er die These, MigrantInnen hätten unserer Sozialversicherung mehr Geld gekostet, als sie an Wirtschaftsleistung erbracht haben. Dabei lässt er gerne scheinbar neutrale Statistik für sich sprechen, um menschenverachtende Positionen zu äußern. Er sagt inhaltlich schlicht nichts anderes als man beispielsweise bei der NPD nachlesen kann. Zudem ist es sachlich falsch, was Sarrazin behauptet. Er nutzt Zahlen unterschiedlicher Zeiträume und setzt diese, wissenschaftlich unredlich, in Zusammenhänge“, schließt Löffler.

 

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