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Kein populistischer Streit über Symbole

AntiFa/Migration

sondern eine gesellschaftliche Diskussion über Integration.

Nachdem mit der Diskussion über die Einbürgerungstests der Integration bereits in den letzten Wochen mal wieder ein Bärendienst erwiesen wurde, geht jetzt in Rheinland-Pfalz die Diskussion um Integration mit einem aktuellen Fall einer Praktikantin mit Kopftuch in die nächste Runde.

Der Kopftuchfall an einer Koblenzer Schule bietet nun den nächsten Anlass, um populistisch über Integration insbesondere von Muslima in unserer Gesellschaft zu streiten. Das geflügelte Wort von ?falsch verstandener Toleranz? macht dann dank der rheinland-pfälzischen CDU auch direkt die Runde.

?Nicht falsch verstandene Toleranz ist das Problem in der aktuellen Kopftuchdebatte, sondern falsch verstandene Integration.? so die Jusos Rheinland-Pfalz.

?Integration bedeutet nämlich eben nicht, dass man sich Sitten und Gepflogenheiten anpasst und dabei die die eigene Kultur, seine Traditionen und seine Herkunft negiert. Integration bedeutet vielmehr die beidseitige faire Auseinandersetzung mit vermeintlich verschiedenen Kulturen, das Erkennen von Gemeinsamkeiten und die freie Lebensgestaltung eines jeden im Austausch mit der Gesellschaft und in Anerkennung ihrer Rechtsnormen.?

Der jetzige Streit um das Kopftuch, der sich an Symbolen orientiert und nicht an der ehrlichen Auseinandersetzung miteinander, verstellt den Weg über die Diskussion, welche Wege wir gemeinsam in der Integration von Ausländerinnen und Ausländern in unserem Land gehen müssen. Als Ausgangspunkt dieser notwendigen gesellschaftlichen Debatte muss aber gegenseitige Akzeptanz und die Überzeugung stehen, dass Integration ein beidseitiger Prozess ist. Ansonsten laufen alle Bemühungen ins Leere, werden Ängste und Vorurteile geschürt und somit der tolerante und solidarische Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gefährdet.

Geschlechtsspezifische Kleidungsvorschriften sollten durchaus kritisiert werden, sofern sie ein Geschlecht gegenüber dem anderen diskriminieren und die Betroffenen in ihrer freien Entfaltung und Selbstbestimmung einschränken. Die von konservativer Seite geäußerte Kritik am Kopftuch ist jedoch verlogen: Sie wird von der CDU lediglich als Hebel benutzt, um Migrantinnen aus einem Teil des öffentlichen Dienstes auszugrenzen. Das ist ausländerfeindliche Politik, die mit einem Interesse an den Rechten von Muslima nichts zu tun hat.

 

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