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Nicht Videospiele sondern Schusswaffen töten Menschen

Inneres

MAINZ/ERFURT. Bei den Jusos in Thüringen und Rheinland-Pfalz traf der neueste Vorstoß des Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, CDU, Jugendlichen Schusswaffen nun im Zuge einer europäischen Rechtsvereinheitlichung wieder ab 18 Jahren zugänglich zu machen, auf wenig Gegenliebe.
„Nach den schrecklichen Ereignissen, die sich an einem Gymnasium in Erfurt abgespielt haben und 18 Menschen das Leben gekostet hatten, war es nur richtig, die Altersgrenze zum Waffenbesitz auf 21 Jahre festzulegen. Auch jetzt gibt es keinen Grund, diese Grenze nach unten zu korrigieren.“, so Peter Metz der Landesvorsitzende der Jusos in Thüringen. Seine rheinland-pfälzische Kollegin Sonja Pellin pflichtet ihm bei: „Es ist gut, dass diese Vorschläge nun wieder vom Tisch sind. Dass sie so schnell in der Versenkung verschwunden sind, wie sie am Montag auftauchten, ist vor allem Kurt Beck zu verdanken, der sich mit Nachdruck gegen eine Änderung ausgesprochen hat. Das zeigt, welchen Einfluss der SPD-Parteichef in der Großen Koalition hat.“

Die Vertreter und Vertreterinnen beider Juso-Landesverbände sind sich einig, dass die Art und Weise, wie der Innenminister unausgegorene Vorschläge am laufenden Band verbreiten lässt, nicht dazu beiträgt, professionell Politik zu machen. Das zeigten auch schon die Vorstöße zur Verschärfung der Gesetzgebung im Zuge der Antiterrordebatte.

„Je weniger Schusswaffen im Umlauf sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen durch sie zum Schaden kommen. Eine höhere Altergrenze ist deshalb als Instrument zu unterstützen“, so der stellv. Landesvorsitzende der Jusos Rheinland-Pfalz Fabian Löffler. „Es ist schon erstaunlich, dass die Union einig darin ist, ein Verbot so genannter Killerspiele voranzutreiben und Teile der Union gleichzeitig die Altergrenze zum Besitz von Schusswaffen herabsetzen wollen“, so Löffler weiter. „Nicht Videospiele, die in der Debatte um die Ursachen von Jugendgewalt gerne als Sündenbock genannt werden, sind es, die Menschen töten, sondern es sind Waffen, die oftmals zu Sportzwecken angeschafft werden, mit denen dann Menschen zu Schaden kommen“, so Peter Metz aus Thüringen. „Die Debatte sollte nun aufgegriffen werden, um generell über Waffenbesitz zu diskutieren. Es ist offensichtlich, dass in den Ländern mit sehr restriktiven Regelungen die wenigsten Menschen durch sie ums Leben kommen. Wir sollten alles unternehmen, damit in Deutschland weniger Schusswaffen im Umlauf sind“, so Pellin abschließend.

 

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