Jusos besuchen verschiedene Projekte der Ludwigshafener Drogenhilfe -
Ein Bericht von Julian Schwering
Gesundheit
Am Donnerstag, den 19. März 2009 besuchten die Jusos verschiedene Projekte der Ludwigshafener Drogenhilfe. Nach der Begrüßung des Sozialdezernenten der Stadt Wolfgang van Vliet (SPD), gab uns der Leiter der Drogenberatungsstelle Hans Sahoraj einen umfassenden Überblick über ihre Arbeit und deren Ansätze akzeptanzorientierter Drogenpolitik. So dürfte es sich, nach Einschätzung Herrn Sahorajs, um etwa 1200 bis 1500 Personen handeln, die im Raum Ludwigshafen regelmäßig harte Drogen konsumieren. In der Drogenberatungsstelle selbst werden knapp 1000 Menschen betreut.
Für Drogenabhängige, die bereit sind abstinent zu leben, steht eine Wohngemeinschaft mit sechs Plätzen zur Verfügung. Diese Räumlichkeiten konnten wir am Nachmittag besuchen. Nach dreiwöchiger stationärer Entgiftung und anschließender sechswöchiger Kontaktsperre leben die KlientInnen dort für maximal zwei Jahre zusammen. Maßnahmen zur psychosozialen Stabilisierung wie z.B. die Herstellung eines geregelten Tagesablaufes führen die BewohnerInnen Schritt für Schritt in ein eigenständiges Leben zurück. Dies ist ein langwieriger und steiniger Weg, immer wieder drohen Rückfall und damit oft der Ausschluss aus der Wohngemeinschaft.
Im Anschluss daran fuhren wir zum so genannten „Sleep Inn“. Hier finden (drogensüchtige) Frauen und Männer Obdach, treffen sich zum gemeinsamen Essen - im Sommer wird gelegentlich gegrillt - Schlafen und Spielen. Auch bekommt man hier, wie in der Drogenberatungsstelle, sauberes Spritzbesteck und kann benutzte Spritzen entsorgen.
Die SozialarbeiterInnen der Drogenhilfe Ludwigshafen zeigten uns über sechs Stunden (!) hinweg ihre Einrichtungen und führten mit uns lebendige Diskussionen über Substitution und akzeptanzorientierte Drogenarbeit. Hierfür möchten wir uns ganz herzlich bedanken!
Wir sind sehr beeindruckt von der Kompetenz und Freundlichkeit der MitarbeiterInnen und freuen uns sehr auf eine zukünftige Zusammenarbeit. Im Landesvorstand wird das Thema, auch in Kooperation mit der Grünen Jugend, weiter bearbeitet werden.
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