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Altersteilzeit und Förderung von Jugendlichen verbinden!

Sozialpolitik

Die Jusos RLP begrüßen den Beschluss des SPD-Präsidiums zu den Neuregelungen der flexiblen Übergänge in den Ruhestand. „Älteren ArbeitnehmerInnen wird so besser als bisher die Möglichkeit gegeben nicht nach dem Motto „Hopp oder Topp“ aus dem Beruf auszuscheiden, sondern ihren individuellen Weg in den Ruhestand zu gehen“, so Fabian Löffler, Vorsitzender der Jusos Rheinland-Pfalz

und er ergänzt weiter „“Das Recht auf eine Beschäftigung, die auf die persönlichen Bedürfnisse Rücksicht nimmt und gleichzeitig eine möglichst lange Beteiligung am Erwerbsleben ermöglicht, muss für alle Arbeitnehmerinnnen und Arbeitnehmer garantiert sein.“
Dabei muss das Teilzeitmodell für eine Arbeitsteilzeit Vorrang vor dem Blockmodell bekommen. Die Möglichkeit des Übergangs in den Ruhestand mit zuvor unverminderter Arbeitszeit und anschließender Freistellungsphase sowie möglicher Frühverrentung, hat sich als nicht zielführend erwiesen und darf entsprechend nur noch in Ausnahmefällen in Anspruch genommen werden. Das Ziel einer Altersteilzeitregelung muss sein, ältere Menschen länger am Erwerbsleben teilhaben zu lassen und innerhalb des Modells auch die Motivation und Möglichkeiten hierfür bereit zu stellen.
Es ist richtig, die Förderungsdauer von Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortzusetzen. Dabei muss, wie im Präsidiumsbeschluss formuliert, beachtet werden, dass diese Regelung nicht zu einem Personalabbau innerhalb der Unternehmen führt. Frei werdende Stellen müssen zu allererst mit Auszubildenden besetzt werden. „Es kann nicht sein, dass Unternehmen ihre Ausbildungsstellen reduzieren, gleichzeitig jedoch einen Fachkräftemangel beklagen. Das ist eine paradoxe Entwicklung“, merkt Dirk Kratz an, stellvertretender Landesvorsitzender des rheinland-pfälzischen SPD-Nachwuchses. „Gerade die flexiblen Übergänge älterer ArbeitnehmerInnen in den Ruhestand bieten die Möglichkeit, Azubis eine Übernahme in den Betrieb zu garantieren. Diese Forderung muss eng mit der Reform der Teilrente und Altersteilzeit verbunden werden.“
Ein Auffüllen der frei werdenden Arbeitsstellen durch Leiharbeit darf ebenso wenig eine Folge dieser Reform sein, wie ein Splitting in Mini-Jobs. Für eine entsprechende Förderung der Altersteilzeit durch die BA, muss zusätzlich geprüft werden, ob weitere Auszubildende eingestellt werden können. Vor allem benachteiligte Jugendliche, die schon lange in Bildungsschleifen festhängen, sind hier besonders zu fördern.
Jugendliche können viel von der Berufs- und Lebenserfahrung älterer ArbeitsnehmerInnen profitieren. Mentoring-Programme wären, vor allem in größeren Betrieben, eine Möglichkeit, den Ausbildungsalltag aufzulockern, älteren MitarbeiterInnen eine wichtige Funktion zukommen zu lassen und wiederum einen durch das Alter erschwerten Arbeitsalltag zu entlasten und attraktiver zu gestalten.
Die Jusos Rheinland-Pfalz erklären sich über dies solidarisch mit der IG Metall, die die Arbeitgeberverbände bei der Auseinandersetzung um die Altersteilzeit zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert hat. „Eine Reduzierung der Möglichkeit einer Arbeitsteilzeitregelung auf so genannte Ausnahmefälle zu beschränken, zusammen mit der Forderung, dass sich die Beschäftigten an den Kosten der Altersteilzeit beteiligen sollen, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten“, äußert sich Maria Leurs, stellvertretende Landesvorsitzende der Jusos RLP.

 

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