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DER ELTERNWILLE ZÄHLT

Bildung

JUSOS: FREIE SCHULWAHL NACH DER GRUNDSCHULE

MAINZ. „Der Elternwille zählt! Die Schulwahl nach der Grundschule muss frei bleiben!“, so die rheinland-pfälzischen Jusos. Damit positionieren sie sich wie auch Bildungsministerin Doris Ahnen klar gegen Stimmen, die eine verbindliche Schullaufbahnempfehlung nach der Grundschule fordern.

Auch im Nachbarland NRW ist dieses Thema in der Diskussion. Dort wird die Schullaufbahnempfehlung nach dem Willen von CDU und ihrem Koalitionspartner FDP verbindlich gestaltet und sich so über den Elternwillen hinweggesetzt. „Dies kommt einer Bevormundung der Eltern gleich. Eltern müssen bei der Entscheidung, auf welche weiterführende Schule ihr Kind geht, eingebunden werden“, so Marc Ruland, Mitglied im Juso-Landesvorstand.

Die Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz sieht anders aus: Die Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern steht eindeutig im Vordergrund. „Ganz bewusst wird den Eltern die letzte Entscheidung eingeräumt, die jedoch in ein eng geknüpftes Netz von Beratungen eingebunden ist“, so die Juso-Landesvorsitzende Sonja Pellin.

Die IGLU-Studie habe den engen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status des Elternhauses und der Schullaufbahnempfehlung belegt. In den untersuchten Bundesländern haben Kinder aus höheren sozialen Schichten eine 2,63-fach höhere Chance, eine Gymnasialempfehlung zu erhalten als Kinder aus den unteren Schichten.

Bereits in der internationalen PISA-Studie wurde festgestellt, dass der Zusammenhang zwischen Schulkarriere und sozialer Herkunft in Deutschland besonders groß ist. „Wir dürfen deswegen nicht zulassen, dass Kinder aus bildungsferneren Schichten durch die Schullaufbahnempfehlung noch stärkere Benachteiligungen im Bildungssystem erfahren, als dies heute schon der Fall ist. Schullaufbahnempfehlungen berücksichtigen mehr die soziale Herkunft als die individuellen Fähigkeiten und sind damit zutiefst ungerecht“, erklären die Jusos. Neben der Ablehnung von Schullaufbahnempfehlungen setzt der SPD-Nachwuchs deshalb auch auf den Ausbau von Ganztagsschulen und begrüßt die großen Fortschritte, die Rheinland-Pfalz in diesem Bereich in den letzten Jahren gemacht hat, ausdrücklich.

Niemand könne ernsthaft mit absoluter Sicherheit eine korrekte Prognose darüber abgeben, wie sich ein(e) Zehnjährige(r) in Zukunft entwickeln wird; noch dazu in einem so frühen Entwicklungsstadium der Kinder. „Deswegen setzen wir Jusos uns auch für eine längere Zeit des gemeinsamen Lernens ein“, erklären die rheinland-pfälzischen Jungsozialistinnen und Jungsozialisten.

 

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