Die Jusos Rheinland-Pfalz unterstützen die Forderung der LandesschülerInnenvertretung (LSV), das Sitzenbleiben in allen Klassenstufen und Schulformen abzuschaffen.

"Für uns steht schon lange fest, dass Sitzenbleiben keine Form der individuellen Förderung darstellt. Weder für die Sitzenbleiberin oder den Sitzenbleiber selbst, noch für die Klasse, aus der die Schülerin oder der Schüler ausgeschlossen wird, ergeben sich langfristig positive Auswirkungen auf die Lernentwicklung", erklärt der Landesvorsitzende der Jusos Rheinland-Pfalz Fabian Löffler.

Die Jusos RLP verabschiedeten auf ihrer Landeskonferenz am vergangenen Wochenende in Speyer einen entsprechenden Antrag. In diesem wird die Landesregierung aufgefordert, das längst überholte Prinzip der verordneten Klassenwiederholungen, aufzugeben und stattdessen mehr Mittel in die individuelle Förderung fließen zu lassen, wie es auch schon das Bundesland Hamburg vorgemacht hat. Untermauert wird diese Forderung durch die Ergebnisse einer aktuellen Bertelsmann-Studie zum Sitzenbleiben.

Zwar hat es die Landesregierung in den letzten Jahren erreicht, durch verstärkte Fördermaßnahmen die Sitzenbleibquote auf einen Wert von 2,4 % und somit unter den Bundesdurchschnitt zu senken, jedoch gibt es in Rheinland-Pfalz der Bertelsmann-Studie zufolge immer noch mehr als 10.000 Sitzenbleiberinnen und Sitzenbleiber jährlich. Dieser Missstand zieht noch dazu für das Land Ausgaben von über 51 Mio. Euro nach sich. Die Jusos fordern, dieses Geld einzusparen und direkt in Fördermaßnahmen zu leiten, die auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten sind.

Der stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Markus Leidinger führt weiter aus: "Studien zufolge stehen immer noch 66% aller Bürgerinnen und Bürger in Deutschland dem Sitzenbleiben positiv gegenüber. Hier gilt es, ein Umdenken anzustoßen. In unserem Schulsystem muss endlich Platz für individuelle Förderung sein statt auf sture Automatismen zu setzen. Nichts anderes ist das Sitzenbleiben."