Die Jusos Rheinland-Pfalz verurteilen die Entscheidung des Papstes, mit der Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der ultrakonservativen „Pius-Bruderschaft.“ auch den Holocaustleugner Richard Williamson wieder in die katholische Kirche aufzunehmen, in aller Schärfe.
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Der Brite Williamson hatte in einem Fernsehinterview geäußert, während des Naziregimes in Deutschland wären nicht sechs Millionen, sondern nur 200.000 bis 300.000 Juden ermordet worden, und keiner von ihnen in Gaskammern.
„Der Papst macht sich und seine Kirche mit dieser Entscheidung zum Politikum. Ein Schweigen der politisch Verantwortlichen aus Respekt vor dem Selbstbestimmungsrecht der Kirche ist in diesem Falle schlichtweg nicht möglich. Es gilt, klar Stellung gegen diesen reaktionären Schritt der katholischen Kirchenführung zu beziehen. Schließlich handelt es sich bei Williamson um einen Holocaust-Leugner, gegen den Strafverfahren anhänglich sind“, so Fabian Löffler, Landesvorsitzender der Jusos Rheinland-Pfalz.
„Liberale Theologen, die sich zum Beispiel in Südamerika der Befreiung der Armen verschrieben haben, sperrt der Papst aus und verpasst ihnen einen Maulkorb; reaktionäre, undemokratisch und antisemitisch gesinnte Geistliche wie Williamson integriert er. Dies ist ein klares Signal gegen einen friedlichen Dialog der Weltanschauungen. Die Bundesregierung muss klar Stellung beziehen und darf hier keine falsche Rücksicht auf die Institution Kirche nehmen. Wir fordern, den Nuntius des Vatikans einzubestellen. Die Bundesregierung muss ihm klar und unmissverständlich ihre Missbilligung zum Ausdruck bringen“, so Oliver Lösch, Sprecher des Arbeitskreises Ethik, Staat und Gesellschaft der Jusos Rheinland-Pfalz.
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