Gerhard Maria Wagner, beinahe Weihbischof von Linz und Freund britischer Kinderliteratur, verkündete neulich: Homosexualität sei heilbar. Man mag dies natürlich spontan als Spinnerei eines Ultrakonservativen abtun, der in einer realitätsfernen Traumwelt lebt. Man denke zum Beispiel auch an seine Behauptung, Orkan Katrina sei eine "Strafe Gottes" für den Sündenpfuhl New Orleans gewesen.
Allgemein
Aber weiß man denn, ob es nicht vielleicht doch stimmt, dass es geradlinige Christen wie Wagner oder die Anhänger der Piusbruderschaft sind, die den feinen Unterschied zwischen einem gottgefälligen Leben und ewiger Verdammnis kennen? Sind sie es nicht, die Gottes Offenbarung kennen und somit genau wissen, wem Gott Gnade gewährt und wem nicht? Wer könnte denn das Gegenteil beweisen? Eben! Als JungsozialistInnen müssen wir uns schon fragen, ob denn unsere eigenen Positionen mit denen der „reinen Lehre“, wie sie ein Herr Wagner vertritt, vereinbar sind. Also: Demokratie, Menschenrechte, Gleichstellung von Mann und Frau, Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften und - das geht wohl gar nicht – demokratischer Sozialismus.
Es ist klar, dass hier einiges im Argen liegt. Bestimmt sind auch diese modernen Verirrungen heilbare Krankheiten und ähnlich verderblich für das Seelenheil eines Menschen wie Homosexualität. Die Frage ist nur, wie man diese heilen könnte –Anschauungen, welche von der überwältigenden Mehrheit der Menschen als völlig normal bezeichnet werden.
Wir hoffen sehr auf Anregungen von Herrn Wagner, die uns helfen können uns aus dieser unerträglichen Seelenpein zu befreien.
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