Jusos Rheinland-Pfalz fordern Politik der Arbeitszeitverkürzung

Nach einer EU-Studie im Auftrag der 27 Mitgliedsstaaten, wonach die tatsächliche Wochenarbeitszeit in Deutschland bei 41,1 Stunden liegt und somit deutlich über der in den Tarifverträgen festgelegten Wochenarbeitszeit von 37,6 Stunden, erklären die Jusos Rheinland-Pfalz

„Immer weiter steigende Arbeitszeiten durch Überstunden und fehlende Tarifbindung der Betriebe führen zu einer immer ungerechteren Verteilung von Arbeit. Während sich Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer immer mehr buckeln, suchen viele Menschen immer noch Beschäftigung. Nicht immer längere Arbeitszeiten, sondern kürzere, produktiver genutzte Arbeitsphasen sind positiv für die Beschäftigungsentwicklung“, kritisiert Fabian Löffler, der Jusos Landesvorsitzende, die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt.

„Steigende Wochenarbeitszeiten sind zudem Gift für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es wird immer schwieriger Arbeitszeit und Familienzeit in Einklang zu bringen, wenn der Job immer mehr Raum einnimmt. Frauen werden zudem stärker in Teilzeitbeschäftigung gedrängt, die deutlich weniger Karrierechancen und soziale Absicherung im Alter bieten“, ergänzt Maria Leurs, stellvertretende Landesvorsitzende, die Kritik der JungsozialistInnen.

„Wenn wir eine Politik der Arbeitszeitverkürzung unterstützen, stärken wir auch das Ehrenamt. Nur wenn die Menschen neben ihrem Beruf noch freie Zeit finden, lassen sich ehrenamtliche Strukturen und darüber hinaus politisches Engagement aufrechterhalten, welches unabdingbar für unser demokratisches Gemeinwesen ist. Die Politik ist hier ernsthaft gefordert auch gesetzliche Rahmenbedingungen für Arbeitszeitverkürzung auszunutzen. Es gilt die maximale Wochenarbeitszeit zu senken, sowie eine öffentliche finanzielle Flankierung der Verkürzung voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund kann es keine Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung geben“, schließt Löffler.