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Menschen vor der CDU Rheinland-Pfalz schützen - Homosexuelle gleich behandeln

Pressemitteilung

Auf die Äußerungen der CDU Rheinland-Pfalz, man müsse die Menschen vor Ansteckungen an HIV durch Homosexuelle schützen, reagieren die Jusos empört.

Nach der CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag sei der Ausschluss sexuell aktiver homosexueller Männer bei der Blutspende gerechtfertigt, da man die Menschen vor Ansteckungen schützen müsse.

"Viel eher scheint es uns, als müsse man die Menschen vor politisch aktiven CDU-Politiker_innen schützen.", so Julian Schwering, stellv. Vorsitzender der Jusos Rheinland-Pfalz. Es sei zwar richtig, dass die Zahl Homosexueller bei HIV Neuansteckungen statistisch gesehen überproportional hoch sei, allerdings sei es falsch daraus den Rückschluss zu ziehen, dass überdurchschnittlich viele homosexuelle Männer mit dem HI-Virus infiziert seien. Die Einstufung aller homosexuellen Männer als Risikogruppe ohne eine vernünftige Grundlage sei daher diskriminierend und unterstelle allen homosexuellen Männern eine grundsätzliche sexuelle Verantwortungslosigkeit.

"Wir stehen mit unserer Ansicht nicht alleine da", erklärt Rouven Winter, Vorsitzender der Jusos Mainz-Bingen. "Der EU-Gesundheitskommissar John Dalli bezeichnet die Einstufung Homosexueller als Risikogruppe schon lange als diskriminierend und falsch. Dass die CDU, die ja bekannt für ihre veralteten Wertevorstellungen und ihr konservatives Menschenbild ist, sich ausgerechnet jetzt dazu äußert, spricht Bände" so Winter weiter. Die Jusos spielen in ihrer Kritik darauf an, dass sich Dalli vor kurzem äußerte, dass er diese Diskriminierung sogar als unvereinbar mit europäischem Recht halte. "Die CDU sieht ihr Menschenbild bedroht, anders können wir ihre Aussagen nicht deuten", ergänzt Schwering. Eine Gefahr die größer sei als bei heterosexuell aktiven Menschen bestehe nicht. Hier werde versucht Angst zu schüren. Vielmehr wird jede einzelne Blutspende nach aktuellen wissenschaftlichen Standards überprüft während gleichzeitig die Test- und Untersuchungsmöglichkeiten weiter Voranschreiten. Für die Jusos RLP sei die Überprüfung der sexuellen Ausrichtung im sogenannten „Spenderselbstausschluss“ nicht hinnehmbar. Für die Sicherheit bei der Blutspende müsse eine Befragung her, die das individuelle Sexualverhalten kläre – nicht ob ein Spender schwul oder nicht sei.

Die Jusos fordern, schon seit einigen Jahren, dass Homosexuelle nicht länger bei der Blutspende ungleich behandelt werden dürften. "Homosexuelles Blut ist keine Gefahr. Es kann genauso Leben retten, wie das Heterosexueller", so Winter abschließend.

 

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