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Warum der Arbeitgeberpräsident irrt – Keine Ausweitung der Arbeitszeiten

Arbeit

MAINZ. Auf wenig Gegenliebe bei den Jusos Rheinland-Pfalz stößt Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt mit seinen Vorschlägen vom Neujahrstag: Neben längeren Arbeitszeiten fordert Hundt moderate Lohnabschlüsse bei den nächsten Tarifrunden.

„Längere Arbeitszeiten und geringere Lohnsteigerungen bedeuteten geringere Löhne für die Beschäftigten“, stellt die Vorsitzende der Jusos Rheinland-Pfalz, Sonja Pellin, klar. Beschäftigungspolitisch seien längere Arbeitszeiten aber kontraproduktiv. „Kommt es im Laufe des Jahres zu einem Anziehen der Konjunktur, dann sollte die größer werdende Arbeitsnachfrage durch Neueinstellungen bedient werden“, so der Leiter der Kommission Wirtschaft und Soziales der Jusos Rheinland-Pfalz, Fabian Löffler.
„Die Arbeitgeberfunktionäre sollten sich nicht damit herausreden, die Betriebe könnten die neu eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann im Falle des Falles nicht mehr entlassen. Das sind plumpe Angriffe auf den Kündigungsschutz, denn schon jetzt können flexible, befristete Arbeitsverträge geschlossen werden“, bekräftigt die Vorsitzende des rheinland-pfälzischen SPD-Nachwuchses, Pellin.

Mit seinen Forderungen nach Lohnverzicht hat Arbeitgeberpräsident Hundt nicht die gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen im Blick. „Sechzig Prozent der Nachfrage wird durch den Konsum im Inland bestimmt. Durch die Stärkung der Binnenkonjunktur lässt sich der kommende Wirtschaftsaufschwung flankieren und verstetigen“, erklärt der stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Löffler.
Der Konjunkturaufschwung ließe sich beschäftigungspolitisch nutzen, wenn man statt längerer Arbeitszeiten für eine spürbare Verringerung der Wochenarbeitszeit eintrete. „Diese Arbeitszeitverkürzung muss aber, wie die Jusos schon lange fordern, staatlich flankiert sein. So ist gewährleistet, dass diese Maßnahme kostenneutral für die Unternehmen ist“, stellt Pellin heraus.
Um für mehr Beschäftigung zu sorgen, fordern die Jusos Rheinland-Pfalz, statt auf teure und schon einmal gescheiterte Maßnahmen wie den Kombilohn zurückzugreifen, endlich für Arbeitszeitverkürzung einzutreten, bei der die Gesellschaft Lohnausfälle ausgleicht.

 

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